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Wiederansiedlung von Steinwild

 

Carlo von Opel


1950 ließ Vater Georg von Opel aus seinem Opel Zoo Kronberg 10 Stück europäisches Steinwild in seinem Revier in Reutte/Tirol aussetzen. Dies war der Beginn der Wiederansiedlung des Steinwildes in Tirol.

1976 ließ Sohn Carlo am gleichen Ort 7 Stück Steinwild (diesmal hier aus dem Tierpark
Peter & Paul St. Gallen) aussetzen und 1978 noch mal drei Wildfänge aus dem Engadin (Schweiz). 1989 wurden 4 Stück Steinwild und 2007 4 Stück Steinwild ausgelassen.

Heute ist diese Steinwildkolonie im Grenzbereich Tirol Ost, Oberbayern und Allgäu mit über 150 Tieren die größte Steinbockansiedlung.

Die 1950 ausgesetzten 10 Tiere kamen nach dem damaligen Wissen in ein Eingewöhnungsgatter. Diese "Zootiere" konnten sich in freier Wildbahn nicht durchsetzen. Es wurden Kitze gesetzt, bis dann keine Geißen mehr beschlagen wurden. Dennoch schuf diese Kolonie die Voraussetzung für den heutigen Bestand. Nunmehr wechselt das Steinwild vom Säugling - einem weit sichtbaren Gebirgsstock nähe Reutte - auf den Tegelberg oberhalb vom Schloss Neuschwanstein Füssen.

Im Gegensatz zur Gams (Waldgams) findet sich das Steinwild in felsigem und sonnseits über der Waldgrenze gelegenem Gelände. Jedenfalls ist das Steinwild robuster und ein dominanteres Wild als die Gams.

Vor und nach dem Jahreswechsel haben sowohl die Gams als auch das Steinwild ihre Brunftzeit, während die Steinböcke mit mächtigem Getöse ihre Schaukämpfe austragen, verausgaben sich die Gams bei wildem Gamstreiben und gehen dann geschwächt in ihre Winter Einstände.

Im "reichen", aber doch wildarmen Bayern gibt es regionale Steinwildkolonien im Oberallgäu, im Ammergauer Waldgebirge, an der Benediktenwand Brünnstein und in Berchtesgaden.

Quellen: Markus Kohler Masterarbeit BJV / Carlo von Opel